Die Ernährung spielt bei der Gesunderhaltung des Zahnfleisches eine große – wenn nicht die größte – Rolle. Wir sagen dir, wie du dein Zahnfleisch stärken kannst.
Zähne und Zahnfleisch sollen möglichst ein Leben lang gesund bleiben.
Leider sieht die Realität häufig anders aus, weil viele Menschen unter Zahnfleischproblemen leiden. Neben einer falschen Mundhygiene wird eine falsche Auswahl von Lebensmitteln als häufigste Ursache für Zahnfleischprobleme genannt. Dabei lässt sich eine Zahnfleischentzündung mit ein paar einfachen Tipps vorbeugen.
Falsche Ernährung ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnfleischprobleme
Tägliches Zähneputzen ist wichtig, um die Zähne und das Zahnfleisch zu stärken. Dass die Auswahl von Nährstoffen eine große Bedeutung haben und im schlimmsten Fall zu akuten Zahnfleischentzündungen führen kann – darüber denkt allerdings kaum jemand nach. Dabei spielt es eine große Rolle, welche Lebensmittel wir essen, da manche in Verdacht stehen, Zahnfleischentzündungen zu begünstigen.
Fakt ist: Die Zusammenstellung unserer Lebensmittel ist oft entscheidend für unsere Mundgesundheit und eine der Hauptursachen für Zahnfleischprobleme. Viele Wissenschaftler sehen zwischen Zahnfleischproblemen und Lebensmitteln einen engen Zusammenhang. Zahnfleischentzündungen beginnen nämlich nicht nur im Mund – sie werden auch oft durch ein geschwächtes Immunsystem hervorgerufen, das sich gegen die Entzündungen im Mund nicht so einfach wehren kann. So können bestimmte Lebensmittel eine Zahnfleischentzündung fördern, während andere das Zahnfleisch stärken und das Immunsystem pushen können. Die Ernährung ist diesbezüglich eine der stärksten Waffen zur Stärkung der Mund- und Zahngesundheit, damit Zähne und Zahnfleisch ein Leben lang gesund bleiben.
Zahnfleisch stärken – diese Tipps können dazu beitragen:
Tipp 1: Mit Vitaminen das Zahnfleisch stärken und die Abwehrkräfte aktivieren
Das Immunsystem ist die beste Waffe, die wir im Kampf gegen eine Zahnfleischentzündung haben. Schon unsere Oma sagte, dass eine Tasse heißer Tee mit Zitrone das Immunsystem stärken kann. Hauptwirkstoff der Zitrone ist Vitamin C – eines der wichtigsten Vitamine, das für die Stärkung des Zahnfleisches und die Ausheilung von Zahnfleischerkrankungen gebraucht wird. Ein Mangel an Vitamin C wird oft als Ursache von Zahnfleischentzündungen angesehen, da die Infektion eine kontinuierliche Abwehrreaktion des Körpers in Gang setzt, die eine erhöhte Zufuhr von Vitamin C erfordert.
Weiterhin ist Vitamin C nicht nur Grundvorrausetzung für die Kollagensynthese, es ist auch ein Stimulanz, denn Vitamin C steigert die Transkription und Translation von Prä-Kollagen. Vitamin C ist also ein essentieller Ko-Faktor und deshalb unerlässlich für die Ausbildung straffer und stabiler Kollagenfasern, die unter anderem im Zahnfleisch und in der Haut vorkommen.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, verstärkt Lebensmittel in den Ernährungsplan zu integrieren, die einen hohen Gehalt an Vitamin C haben. Die DGE empfiehlt, täglich 100 Gramm Vitamin C zu sich zu nehmen, jedoch kann der Bedarf bei einer bestehenden Zahnfleischentzündung auch weitaus höher sein. Gut zu wissen ist jedoch, dass der Körper das wasserlösliche Vitamin nicht speichern kann. Außerdem ist Vitamin C sehr licht- und hitzeempfindlich, was bedeutet, dass du das Vitamin regelmäßig und am besten mehrmals täglich zuführen musst.
Acerola, Grapefruit, Sanddornbeeren und Hagebutten zählen diesbezüglich zu den absoluten Spitzenreitern, die den Vitamin-C-Gehalt von Zitronen in den Schatten stellen. Im Vergleich: Zitronen haben rund 50 Milligramm Vitamin C. Acerola, Sanddornbeeren und Hagebutten können jedoch mit jeweils 1.700, 900 und 1.250 Milligramm Vitamin C punkten. Heimische Gemüse- und Obstsorten können zusätzlich das Zahnfleisch stärken und werden am besten regelmäßig (je nach Saison) in den Ernährungsplan integriert. Hierzu zählen Äpfel, Johannisbeeren, Grünkohl, Brokkoli, Rosenkohl und Paprika.
Außerdem sollte bei Zahnfleischproblemen auf eine erhöhte Zufuhr von Vitamin A, E und D geachtet werden, um das Immunsystem zu stärken und Entzündungen abzumildern, beziehungsweise vorzubeugen. Ein Mangel an Vitamin A kann zum Beispiel die Vermehrung von Bakterien begünstigen, da es zu einer Austrocknung der Schleimhäute kommen kann. Vitamin A ist zum Beispiel in Brokkoli, Möhren, Aprikosen, Spinat und Petersilie enthalten und sollte öfters auf dem Speiseplan stehen.
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Hast du gewusst, dass Vitamin E für die Zellerneuerung gebraucht wird, sodass das Zahnfleisch sich schneller erholen kann? Das Vitamin steckt vor allem in gesunden Fetten, wie zum Beispiel Nüssen, Samen und Pflanzenölen. Um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen und auch die Zähne zu stärken, sollte Vitamin D ein ebenso wichtiger Bestandteil des Ernährungsplans sein. Es ist vor allem in Algen, Lein- und Hanfsamen und deren Öle enthalten und kann auch ganz leicht durch ein Sonnenbad synthetisiert werden. Kaum jemand denkt bei der Mundgesundheit an Folsäure. Dabei kann das B-Vitamin zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen und zur Wundheilung äußerst wirksam sein. Studien haben ergeben, dass Menschen, die zu wenig Folsäure zu sich nehmen, häufiger an Parodontitis und Gingivitis leiden. Es ist vor allem in grünem Blattgemüse enthalten.
Tipp 2: Den Heilungsprozess fördern
Zahnfleischentzündungen verschwinden nicht von allein. Werden sie nicht beachtet, können tiefe Zahnfleischtaschen entstehen, sodass die Zähne irgendwann keinen Halt mehr haben und locker werden. Ein Zahnverlust ist nicht selten die Folge unbehandelter Zahnfleischentzündungen. Wenn du unter einer solchen Entzündung leidest oder Zahnfleischproblemen generell vorbeugen möchtest, solltest du Omega-3-Fettsäuren verstärkt in deinen Ernährungsplan einbeziehen.
Omega-3-Fettsäuren können einerseits das Risiko von Zahnfleischentzündungen verringern, während sie andererseits auch bei einer akuten Entzündung wirksam sein können, indem sie Gewebeschäden, die durch Bakterien verursacht werden, mindern können. Dadurch sollen die Zahnfleischtaschen nicht nur besser ausheilen können – sie sollen auch nicht so tief sein. Die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren geht übrigens auch ganz ohne Fisch, da die Fettsäuren auch in Lein-, Raps- und Algenöl sowie in Lein-, Hanf- und Chiasamen stecken.
Auch spielen Antioxidantien bei der Ausheilung eine große Rolle, indem sie freie Radikale binden und unschädlich machen können. Freie Radikale sind Stoffwechselmoleküle, die durch die Abwehrreaktion des Körpers gegen die eindringenden Bakterien entstehen können. Werden sie nicht neutralisiert, können sie das Gewebe schädigen und das Immunsystem schwächen. Um genügend Antioxidantien aufzunehmen, solltest du viel Wert auf frische und unbehandelte Lebensmittel, allen voran Obst, Gemüse und Nüsse, legen.
Tipp 3: Entzündungsfördernde Lebensmittel meiden
Hast du eigentlich gewusst, dass es bestimmte Lebensmittel gibt, die Zahnfleischentzündungen fördern können? Dies kann wiederum das Wachstum von Bakterien anregen, die für die Entzündungen verantwortlich sind. Zu den entzündungsfördernden Nahrungsmitteln gehören:
Zucker:
Während komplexe Kohlenhydrate, wie sie zum Beispiel in Vollkornprodukten vorkommen, allgemein als „gesund“ gelten, können industriell hergestellte Lebensmittel mit einem hohen Zuckeranteil der Mundgesundheit schaden. Sie hinterlassen einen klebrigen Film auf den Zähnen, der das Bakterienwachstum begünstigen kann. Außerdem steht Zucker in Verdacht, Entzündungen im Körper zu verursachen.
Gesättigte Fettsäuren:
Die in Fisch, Fleisch, Milchprodukten, Wurst und Eiern vorkommenden Fettsäuren sollen als Ursache von Entzündungen infrage kommen.
Transfettsäuren:
Sie stecken vor allem in Fertigprodukten, Backwaren und frittierten Lebensmitteln und sollen eine entzündungsfördernde Wirkung haben.
Cholesterin:
Hierbei handelt es sich um eine fettähnliche Substanz, die vor allem in Eiern, Schweinefleisch und fetthaltigem Käse steckt. Sie soll zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen und Entzündungen begünstigen können.
Tipp 4: Entzündungshemmende Lebensmittel bevorzugen
Glücklicherweise gibt es viele Lebensmittel, die entzündungshemmend wirken und die Mundgesundheit verbessern können. Hierzu gehören:
Omega-3-Fettsäuren:
enthalten in Algen, Lein-, Chia- und Hanfsamen und deren Öle.
Ballaststoffe:
Hierbei handelt es sich um unverdauliche Nahrungsbestandteile, die beispielsweise reichlich in Gemüse und Vollkornprodukten stecken. Durch den erhöhten Ballaststoffanteil müssen wir diese Lebensmittel stärker kauen, was den Speichelfluss anregt, der wiederum eine schützende Wirkung auf die Gesundheit des Zahnfleisches hat.
Vitamine:
Vitamine spielen beim Schutz des Zahnfleisches, bei der Zellerneuerung und der Stärkung des Immunsystems eine große Rolle, insbesondere die Vitamine C, D, E und B (Folsäure).
Mineralstoffe:
Mineralstoffe können bei Zahnfleischentzündungen ebenfalls Wirkung zeigen. Hierzu gehören vor allem Zink, Magnesium und Kalzium.
Sekundäre Pflanzenstoffe:
Hierbei handelt es sich um Wirkstoffe, die Pflanzen und Früchten eine typische Farbe oder Geruch verleihen. Hierzu zählen unter anderem Carotinoide, wie sie zum Beispiel in Möhren enthalten sind.
Tipp 5: Richtig gut essen
Nicht zu energiereich essen:
Richtig zu essen bedeutet, die richtigen Lebensmittel zu wählen, die zu einer Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen beitragen können. Hierzu zählen vor allem frische, unbehandelte Lebensmittel, die viele essenzielle Nährstoffe zur Stärkung des Zahnfleisches liefern können. Das bedeutet auch, dass die Ernährung nicht zu energiereich sein sollte, um Übergewicht zu vermeiden. Gefährlich ist vor allem das Bauchfett, das in Verdacht steht, Hormone zu produzieren, die die Entstehung von Entzündungen fördern können.
Viel Obst und Gemüse:
Obst und Gemüse sollten auf dem Speiseplan ganz weit oben stehen. Sie liefern viele essenzielle Nährstoffe und massieren den Zahnhalteapparat auf natürliche Weise. Die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundären Pflanzenstoffe können zur Vorbeugung von Entzündungen beitragen, daneben können sie die Heilung einer bestehenden Entzündung unterstützen. Übrigens: Shiitake-Pilze, Knoblauch und Zwiebeln können die Vermehrung schädlicher Bakterien im Mund deutlich reduzieren.
Viele Ballaststoffe:
Ballaststoffe massieren nicht nur den Darm, sondern sind auch eine Wohltat für den Zahnhalteapparat, da Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil länger gekaut werden müssen und den Speichelfluss aktivieren. Vollkornprodukte (Brot, Nudeln, Reis), Haferflocken und Hülsenfrüchte sind hier die beste Wahl.
Hochwertige Fette:
Wer zu Zahnfleischentzündungen neigt, sollte es mal mit Omega-3-Fettsäuren versuchen, da sie entzündungshemmend wirken können. Neben Algen sind Chia-, Lein- und Hanfsamen (und Öle) die beste Wahl.
Kräuter & Gewürze:
Gewürze und Kräuter können nicht nur das Essen verfeinern – sie können auch entzündungshemmend wirken. Hierzu gehören vor allem Kurkuma, Chili, Zimt und Ingwer, die auch gezielt zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen eingenommen werden können.
Fazit: Zahnfleisch stärken & Zahnfleischentzündungen effektiv vorbeugen
Wer häufiger unter Zahnfleischentzündungen leidet oder Zahnfleischproblemen vorbeugen möchte, kann mit diesen Tipps wesentlich dazu beitragen. Frische Lebensmittel, die viele essenzielle Nährstoffe liefern, die entzündungshemmend wirken können, sind die beste Prophylaxe gegen Entzündungen. Ebenso wirkungsvoll können Ballaststoffe, gesunde Fette und bestimmte Kräuter und Gewürze sein, um die Zähne und den Zahnhalteapparat ein Leben lang gesund zu erhalten.